Was ist die normale Körpertemperatur einer Katze?
Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38-39 °C, ganz genau 38.1 °C bis 39.2 °C.
Kitten: Nach ca. 4 Wochen erreicht die normale Körpertemperatur eines Kätzchens allmählich den normalen Temperaturbereich einer erwachsenen Katze von 38–39 °C. Neugeborene Kitten müssen durch ihre Mama oder menschliche Hilfe gewärmt werden.
Die Temperatur einer Katze kann über den Tag schwanken. Sie ist zudem davon abhängig, in welcher Situation sich deine Miezi befindet, also ob sie ruht, spielt oder gestresst ist.
Wie du siehst, ist die normale Körpertemperatur deutlich höher als bei uns Menschen.
💡Die normale Körpertemperatur beim Menschen liegt zwischen 36,5-37,4 °C.
Daher fühlen sich Katzen generell wärmer an, auch an den Ohren.
Welche Körpertemperatur ist zu hoch?
Wenn du wiederholt Werte über 39,3 Grad misst, spricht man von erhöhter Temperatur. Ab 39,5 Grad von Fieber. Ab 40,0 von hohem Fieber. Ab 41 Grad wird es gefährlich!
Bei einer Körpertemperatur über 41 Grad wird die Zellfunktion beeinträchtigt, was zum Abbau von Proteinen führt, was wiederum Gerinnungsstörungen, Nierenversagen, Krampfanfälle zur Folgen haben kann.
Du solltest den Wert mehrmals am Tag wiederholt messen.
💡 Oft klingt Fieber bei Katzen wieder von selbst ab.
Hier sollte bereits eine erhöhte Temperatur ernst genommen werden.
Normalerweise ist Fieber zunächst kein Problem, da es eine normale Reaktion des Körpers ist. Fieber zeigt, dass das Immunsystem aktiv ist und versucht, Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Durch die erhöhte Körpertemperatur werden viele Keime in ihrem Wachstum gehemmt, während Abwehrzellen effizienter arbeiten können. Fieber ist also erstmal etwas gutes, was nicht sofort und pauschal mit Medikamenten beendet werden sollte.
Erst wenn das Fieber sehr hoch ansteigt oder über längere Zeit anhält, kann es für den Körper belastend und sogar gefährlich werden und sollte ärztlich abgeklärt werden.
⚠️ Deine Katze darf niemals fiebersenkende Medikamente aus der eigenen Hausapotheke erhalten! Medikamente für Menschen sind in der Regel nicht verträglich für Katzen!
Folgende Ursachen können bei einer Katze Fieber auslösen:
- Virale Infekte
- Bakterielle Infektion
- Bissverletzungen
- Chronische Entzündungen
- Parasiten
- Vergiftungen
Symptome die sich z.B. unter Fieber zeigen können:
- Antriebslosigkeit
- Appetitlosigkeit
- Übermäßiges Schlafen
- Schnelle Atmung
- Erbrechen
- Kauerhaltung
- Stumpfes Fell
Bei einer erhöhten Körpertemperatur ist es sinnvoll, auch weitere Vitalparameter deiner Katze zu überprüfen. Diese können dir den Weg weisen. Folgende Vitalparameter kannst du einfach zuhause messen:
- Atemfrequenz: Zähle die Atemfrequenz deiner Katze, indem du die Anzahl der Atemzüge in 30 Sekunden erfasst und dann mit zwei multiplizierst. 20 bis 40 Atemzüge pro Minute sind normal.
- Herzfrequenz: Zähle die Herzfrequenz deiner Katze, indem du ihren Puls misst.
Der Puls sollte im Ruhezustand an der Innenseite eines Hinterbeins gemessen werden. Wenn du ein Stethoskop hast, ist es genauer, die Herzfrequenz direkt durch Abhören zu bestimmen statt nur den Puls zu tasten. Das Herz kannst du auf der linken Brustseite, direkt hinter dem Ellbogen hören, am besten wenn die Katze steht oder liegt.
Zähle die Schläge in 15 Sekunden und multipliziere diese Zahl mit vier.
140 – 200 Schläge pro Minute sind normal.
Welche Körpertemperatur ist zu niedrig?
Liegt die Körpertemperatur deiner Katze unter 37,8 °C, gilt sie als zu niedrig. Miss die Temperatur mehrmals im Abstand von etwa einer Stunde, um Messfehler auszuschließen.
Bleibt der Wert niedrig oder sinkt weiter, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Typische Anzeichen einer Unterkühlung (Hypothermie) sind:
- Kalte Pfoten, Ohren und Schwanzspitze
- Zittern oder Muskelzittern
- Teilnahmslosigkeit (Lethargie)
- Flache oder verlangsamte Atmung
- Schwacher Puls
- Blasse Schleimhäute
Eine Hypothermie ist ein Notfall, da der Kreislauf und die Organe versagen können.
Die Katze muss langsam und kontrolliert erwärmt werden – idealerweise unter tierärztlicher Aufsicht.
❄️ Wann und wodurch kann eine Hypothermie entstehen?
Unterkühlung tritt auf, wenn der Körper mehr Wärme verliert, als er produzieren kann. Das kann durch verschiedene Ursachen geschehen:
- Nach Operationen – Narkose und fehlende Bewegung senken die Körpertemperatur, daher müssen Katzen während und nach einer OP aktiv gewärmt werden.
- Kalte oder feuchte Umgebung – z. B. Aufenthalt im Freien bei Regen, Schnee oder Zugluft ohne Zugang zu warmen Plätzen.
- Schockzustände – etwa nach einem Unfall, schwerem Blutverlust oder starker Angst, da die Durchblutung der Haut verringert wird.
- Niedriger Blutzucker (Hypoglykämie)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen
- Vergiftungen oder starke Entzündungen
Risikogruppen:
Junge Katzen – haben weniger Körperfett und können ihre Temperatur noch nicht gut regulieren.
Alte Katzen – produzieren weniger Wärme durch langsameren Stoffwechsel und weniger Bewegung.
Kranke oder geschwächte Katzen – besonders bei Stoffwechsel-, Herz- oder Hormonstörungen.
☝️ Auch bei einer niedrigen Körpertemperatur macht es Sinn, weitere Vitalparameter deiner Katze zu überprüfen! Siehe oben.
Wie messe ich Fieber bei Katzen?
Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sollte bei der Katze ausnahmslos rektal Fieber gemessen werden. Dazu nimmst du ein Fieberthermometer mit biegsamer Spitze*, die du mit etwas Vaseline oder parfumfreiem Gleitgel* einschmierst und in den After einführst.
Bitte niemals ohne Vaseline oder Gleitgel in den After einführen. Das kann Katzen Schmerzen bereiten. Fieber messen bei der Katze geht am besten zu zweit. Einer hält, der andere misst.
❗ Fieber bei einer Katze zu messen ist ohne Thermometer nicht möglich.
Du hast noch Fragen? Gerne stehe ich Dir zu Verfügung.
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Alles Liebe,
Sakura

Hier schreibt Sakura von der Miezen-Sprechstunde für Dich!
Seit über 15 Jahren arbeite ich mit Miezekatzen zusammen und berate meine Kunden im Bereich Katzengerechte Wohnungshaltung, Ernährung und Katzenverhalten. Ich liebe Samtpfoten und freue mich, wenn sie ein tolles Zuhause haben.
Schön, dass Du hier bist 🙂
HINWEIS: Dieser Blogbeitrag dient rein zur Information und ersetzt keinen Tierarzt! Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammen getragen. Ich übernehme keine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit.
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