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Katze kratzt am Sofa oder an der Tapete – Ursache & Hilfe

Ärgerlich – die Katze kratzt am Sofa

Kratzt Deine Katze am Sofa, der Tapete, an Wänden, dem Teppich oder an anderen unpassenden Gegenständen? Macht sie es schon länger oder erst neuerdings?

In jedem Fall ist es für dich bestimmt unerfreulich. Dich ärgern und mit Deiner Katze schimpfen solltest Du jetzt aber nicht, denn mit etwas Geduld, kannst Du Deinen Stubentiger davon abbringen!

Wichtig ist nun herauszufinden, was die Ursache für das Kratzen an den unerwünschten Stellen ist. Denn Katzen kratzen nicht am Sofa, der Wand oder am Stuhl weil sie Dich ärgern wollen.

Katzen sind sehr sensible Wesen. Sie drücken Langeweile, Unzufriedenheit, Aufgeregtheit und Unwohlsein aber auch Wohlfühlen und Markieren mit dem Kratzen aus.

Aber selbstverständlich dient das Kratzen auch der Krallenpflege und einem natürlichen Instinkt. In jedem Fall ist es KEIN böswilliges Verhalten, mit dem Dich Deine Katze bestrafen möchte. Dein Stubentiger sucht sich einfach das nächst beste Objekt, um ihr instinktives Verhalten auszuleben.
Katzen MÜSSEN Kratzen!

Meiner Katze steht aber doch ein Kratzbaum zur Verfügung!
Hier kannst Du als erstes überprüfen, ob der Kratzbaum wirklich optimal ist. Ist er groß und stabil oder klein und wackelig?
– Kann sie sich daran richtig ausstrecken beim Kratzen (wichtig!)?
– Gibt es nur eine Kratzstelle für die Katze oder bietest Du ihr mehrere Kratzbäume/Kratzstellen an?
– Ist es das richtige Material für Deine Miez?
– Stehen die Kratzmöbel an relevanten Stellen (In Ruhezonen, beliebten Orten in der Wohnung, in deiner Nähe…)?
– Gibt es senkrechte UND waagerechte Kratzstellen?
– Stehen die Kratzmöbel geballt an einem Ort oder sogar bei den Toiletten? (Das ist beides nicht optimal)

Wenn Deine Katze genug hochwertige Kratzobjekte zur Verfügung hat, das passende Material und der passende Ort gegeben ist, müssen wir noch genauer hinsehen.

🔎 Beispielsweise kann eine Katze nach einem Umzug plötzlich an das Sofa oder die Wand gehen. Aber auch der Einzug einer weiteren Person oder Katze kann das Gleichgewicht der Katze durcheinander bringen. Wenn es Veränderungen im Alltag gibt, kann es zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.
Aufmerksamkeitsdefizite, Langeweile bzw. wenn eine Katze unterfordert ist, bringen ebenfalls das Kratzen an unerwünschten Stellen mit sich.

Du siehst, es gibt verschiedene Ursachen für das Kratzen abseits vom Kratzbaum.

☝️ Sofas als auch Möbel aus Holz sind bei Katzen sehr beliebt, da sie eine optimale Oberflächenstruktur zum Kratzen mit sich bringen. Vor allem feste, grobe Stoffe bei der Couch, laden Katzen zum Kratzen ein. Daher solltest Du Deiner Katze viele Alternativen anbieten. Möglicherweise ist der Kratzbaum nicht das richtige für Deine Katze. Die Vorlieben von unseren Samtpfoten sind sehr individuell. Es gibt Katzen, die mögen am liebsten an Holz kratzen statt an Sisal. Daher ist es in diesem Fall wichtig, das passende Material anzubieten. Wie wäre es zusätzlich mit einem Holzbrett? Auch eine Kokosmatte ist eine gute Alternative. Besonders, wenn Katzen gerne so kratzen, dass Fetzen / Fäden / Stücke durch die Gegend fliegen 😉

Außerdem kratzen Katzen mit Vorliebe dort, wo Du viel Zeit verbringst (z.B. im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer). Durch das Kratzen kann die Katze ihren eigenen Geruch mit Deinem vermischen und so durch ihr Kratzmarkieren sagen “Das hier ist mein Mensch!”.

Da das Kratzen für Katzen ausgesprochen wichtig ist und ein ganz normales Sozialverhalten + Körperpflege darstellen, kann und sollte man das Kratzen nicht verbieten oder abgewöhnen. Es ist aber möglich, das Kratzen auf die gewünschten Kratzmöbel zu lenken, sodass Sofa, Tapete & Co verschont werden.

 

Was tun, wenn die Katze am Sofa (Wänden, Teppich, Bett…) kratzt?

Meine Tipps:

1) Biete Deiner Katze viele Kratzbäume & Kratzmöbel an.
Oftmals kratzt die Katze an unerwünschten Stellen, wenn sie zu wenige Kratzmöglichkeiten zur Verfügung hat. Schau hierzu bitte auch in meinem Artikel “Katzengerechte Wohnungshaltung” vorbei (Abschnitt “Katzengerechte Kratz- und Klettermöglichkeiten”).
Genau dort bzw. in unmittelbarer Nähe des betroffenen Ortes, kannst Du einfach ein Kratzbrett hinhängen, eine Matte oder einen Kratzbaum hinstellen. Denk auch daran senkrechte UND waagerechte Kratzstellen anzubieten.

Du kannst in Deiner Wohnung gar nicht genug Katzenmöbel anbieten. Es gibt also keine “maximale” Anzahl. Sehr wohl aber eine “Mindestanzahl”: 2 pro Zimmer.
Umso mehr, umso besser. Achte auf geeignete Standorte! Im Zweifel frag mich gerne.

Variiere einfach zwischen tollen Kratzbäumen, Kratzbrettern, einem Stamm aus echten Holz und anderen schicken Katzenmöbeln, sodass Deine Wohnräumlichkeiten auch optisch ein Hingucker werden.

💡 Wenn Deine Katze die neu gekauften Katzenmöbel nicht annimmt, können folgende Tipps helfen:
– Kratzmöbel mit Deinem Gerucht versehen (z.B. getragenes T-Shirt daran reiben)
– Kratzmöbel mit dem Eigengeruch der Katze versehen (z.B. Katze mit Wattepad streicheln, Wattepad dann an Kratzbaum reiben = Geruch übertragen)
– Kratzmöbel mit Feliway, Katzenminze oder Baldrian besprühen (Nur in Abwesenheit der Katze, ggf. öfter wiederholen, z.B. 2x am Tag)
– Auch Leckerlis am Kratzstück verteilen sind ein guter Anreiz.

2) Lass Pappkartons stehen! Nach einem Umzug oder Einkauf hat man häufig Kartons übrig. Diese sind ein tolles Geschenk für unsere Miezen. Katzen liegen nicht nur gerne in Pappkartons, sondern kratzen auch mit Vorliebe an diesen.

3) Schenk Deiner Katze mehr Aufmerksamkeit! Wenn sich Katzen langweilen und/oder unausgeglichen sind, reagieren sie sich oft mit Kratz-Markieren ab oder versuchen dadurch Deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Vor allem, wenn Du 8 Stunden außer Haus bist, solltest Dir Dir pro Tag mindestens 1 Stunde Zeit für Deine Katze(n) nehmen.
Spielen, Knuddeln oder anderweitige Interaktionen tragen dazu bei, dass Deine Katze ausgeglichener wird. Meine Tipps für eine gute Beschäftigung Deiner Katzen findest Du hier.

4) Gestalte Deine Wohnräumlichkeiten katzenfreundlicher. Biete jede Menge Höhlen, hoch gelegene Kletter/Schlafmöglichkeiten (cat-walk!), viele Versteckplätze und Fensterplätze oder sogar einen gesicherten Balkon an.

Freigänger dürfen nicht eingesperrt werden! Wenn Katzen Freigang kennen, aber nicht frei raus- und reingehen können (z.B. weil eine Katzenklappe fehlt), äußert sich dies oftmals in Kratzen in der Wohnung. Meine Erfahrung zeigt, dass das Kratzen nachlässt, wenn die Katze ihren Freigang genießen und selbst bestimmen kann.
Umso mehr Abwechslung Deine Katzen haben, umso besser. Schau Dir hierzu auch meinen Blog-Artikel zum Thema “Wie viel Platz brauchen Katzen?” an.

5) Überprüfe Dein Toilettenmanagement! Katzen drücken ihr Unwohlsein mitunter in Form von Kratzen an unerwünschten Stelle aus. Meistens ist neben zu wenig Beschäftigung (Langeweile) auch die Katzentoilette ein häufiges Problem.
Eine Katze sollte zwei Katzenklos angeboten bekommen:
Bei zwei Katzen sollten drei Katzentoiletten in unterschiedlichen Räumen zur Verfügung stehen.
Die Toiletten sollten groß sein und keine Hauben und keine Schwingtüren haben. Wichtig: Täglich 2x reinigen! Mehr Hilfe zum richtigen Toilettenmanagement findest Du gerne hier.

6) Katzen immer mindestens zu zweit halten – wie ich bereits in einem anderen Artikel schreibe, sollten Katzen nur in Ausnahmefällen alleine / einzeln gehalten werde.
Zu zweit können sich Katzen miteinander beschäftigen und wichtigen Bedürfnissen nachgehen. Wichtig ist hier jedoch immer eine gut durchdachte Zusammenführung. Die Katzen müssen sich verstehen!
Ist dies nicht der Fall, kann auch dies ein Grund für das Kratzverhalten sein.
Aber nur weil Katzen zusammen sind, heißt das nicht, dass das Kratzen nun eingestellt wird. Langeweile und Unterforderung kann hier immer noch das eigentliche Problem sein! Wenn deine Katze Einzelkind bleiben soll, braucht sie besonders viel Beschäftigung.

7) Loben und positive Bestärkung!
Deine Katze bestrafen ist nun nicht der richtige Weg.
Wenn die Ursache nicht darin liegt, dass Deine Katze durch das Kratzen Deine Aufmerksamkeit bekommen möchte, solltest Du ein lautes und strenges “Nein!” / “Aus!” rufen, wenn Deine Mieze gerade am Sofa kratzt – es ist aber ebenso wichtig, sie zu loben und zu streicheln, wenn sie damit aufhört und / oder den Kratzbaum nutzt. Positive Bestärkung (Loben, Streicheln) ist bsonders wichtig.

Wenn Deine Katze durch das Kratzen aber Deine Aufmerksamkeit einfordert, solltest Du hingegen ihr Kratzen ignorieren. Ja, wirklich!
Denn selbst, wenn Du mit ihr schimpfst, lernt sie, dass sie durch ihr Verhalten eine Reaktion bekommt.
Richtig ist jetzt: Sobald sie mit dem Kratzen am Sofa aufhört, schenke ihr Deine Aufmersamkeit und lobe sie, kuschel sie oder spiel mit ihr.
Gleiches gilt auch, wenn Deine Katze den Kratzbaum oder andere Katzen-Kratzmöbel nutzt. Sofort loben und belohnen. Aber umgehend ignorieren, wenn Miezi wieder an die falsche Kratzstelle geht.

8) Bitte bestrafe Deine Katze niemals! Manche Halter verwenden z.B. Wasserpistolen oder werden handgreiflich, um die Katze vom Sofa, von den Wänden etc. zu vertreiben. Doch solch eine Bestrafung sorgt nur für mehr Stress und Unwohlsein Deiner Katze. Deine Katze versteht nicht, warum Du sie bestrafst. Die Bindung zwischen Mensch und Katze leidet zudem sehr darunter.

9) Sofa & Co unattraktiv gestalten! Vor allem, wenn Du nicht zuhause bist, hilft es, wenn Du Dein Sofa abdeckst bzw. die Stellen mit, für Katzen, abschreckenden Maßnahmen präperierst.
Diese Maßnahme ist aber niemals die Lösung sondern hilft nur bei der “Therapie”.

Besonders gut eignen sich Überwürfe (z.B. Decken), Folien oder seidenartige Stoffe. An Ecken hilft meistens ein Kratzschutz in Form von Vinyl oder ähnliches.
Auch Rettungsdecken funktionieren. Diese knistern laut, was die Katzenöhrchen nicht sonderlich gut finden. Mein Tipp: Sticky Scratch Protectors

 

Mit diesen Tipps konnte ich Dir hoffentlich weiterhelfen. Wenn nicht oder wenn Du noch Fragen hast: Gerne stehe ich Dir zu Verfügung. 🙂

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Alles Liebe,

Sakura

 

[WERBUNG! Dieser Blog Beitrag spiegelt meine Meinung und Erfahrung wieder. Ich werbe aus Überzeugung für Produkte und Angebote anderer Unternehmen. Ich habe weder für die Produkt-/Unternehmensnennungen noch für Produkttests Geld oder eine anderweitige Bezahlung erhalten.]

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